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Grossanlass wie ein Volksfest
25.04.2003 /
Kategorie: St.Galler Tagblatt
 
 
 
Inhalt:

 

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Die beiden Gossauer Schützenvereine empfangen im Fürstenlandsaal die Schweizer Schiesssport-Prominenz

Nahezu 1000 Delegierte und Gäste werden heute und morgen zur Jahresversammlung des Schiesssportverbandes in Gossau erwartet. Das Budget von über 90 000 Franken zeigt, dass es sich dabei um einen Grossanlass handelt.

Urs Huwyler

Delegiertenversammlungen gehören selten zu den Höhepunkten im sportlichen Leben der - meist ehrenamtlich tätigen - Funktionäre. Die Öffentlichkeit nimmt denn auch kaum Notiz von den jährlichen Zusammenkünften. Dabei müssen die Veranstalter jeweils einiges auf die Beine stellen, um den Besuchern einen reibungslosen Ablauf garantieren zu können. «Es kommen für die Delegiertenversammlung des Schweizer Schiesssportverbandes und die vorgängigen Konferenzen rund 185 Personaleinsätze zusammen», erklärt Peter Baumgartner, Präsident des Bezirksschützenverbandes Gossau.

Gewerbe profitiert

Für die Versammlungen im Andreaszentrum (Präsidentenkonferenz heute Freitag) und Fürstenlandsaal (je eine DV am Freitag und Samstag) tragen die Sportschützen (Präsident Bruno Ochsner) und der Militärschützenverein Gossau (Bruno Meile) die organisatorische Verantwortung. Einige Zahlen illustrieren, dass es sich beim Treffen der Schützen um einen Anlass von der Grösse eines Volksfests handelt: Es werden nahezu 1000 Teilnehmer und Gäste erwartet, das Budget beläuft sich auf über 90 000 Franken und ein Drittel davon wird für die Verpflegung aufgewendet. «Das einheimische Gewerbe profitiert also auch einiges», sagt Peter Baumgartner, der bereits im Vorfeld der Tagungen schon drei bis vier Tage für die Organisation eingesetzt hat und seit Mittwoch mit den Aufbauarbeiten und letzten (Kontroll)-Abklärungen beschäftigt ist. Die Beweggründe der Gossauer, im Jahr 2003 die Delegiertenversammlung des von Peter Schmid (Münchenbuchsee) präsidierten Schiesssportverbandes zu übernehmen, basieren auf dem Solidaritätsgedanken: «Wir haben uns gesagt», so «Vollblut-Schütze» Baumgartner, «auch wieder einmal etwas für den nationalen Verband tun zu können. Deshalb haben wir uns gemeldet. Die drei WM-Titel von Marcel Bürge oder die Erfolge von Oriana Scheuss haben damit nichts zu tun, denn als wir die DV übernommen haben, war Bürge noch nicht Weltmeister.» Daneben möchten die Gossauer Schützen und wenige Schützinnen wieder einmal auf sich aufmerksam machen. Durch die Dislokation ins St. Galler Breitfeld (Baumgartner: «Ein richtiger Entscheid, obwohl ich anfangs anderer Meinung war») ist der spontane Kontakt zur Bevölkerung etwas verloren gegangen. Was also wollen die Idealisten der Öffentlichkeit mitteilen? «Einerseits, dass wir den Nachwuchs gezielt ausbilden und andererseits, dass Schiessen ein Sport ist und wir die Waffe als Sportgerät betrachten», tönt es bei Jungschützen-Ausbildner und Instruktor Peter Baumgartner, der zudem noch bei den Luftgewehrschützen Engelburg den Vorsitz inne hat.

Schiesssport kennen lernen

Als Präsident des Bezirks Gossau gehört er von Amtes wegen auch dem Vorstand des Kantonalverbandes an. Mit Hanspeter Rohner (Chef Gewehr) ist dort ein weiterer Gossauer vertreten. Trotzdem mag Unternehmer Peter Baumgartner nichts von einer Dominanz der Fürstenländer wissen. «Uns als Hochburg bezeichnen zu wollen, wäre übertrieben. Bei uns schiessen Spitzenleute wie Oriana Scheuss oder Marcel Bürge, aber auch viele Hobby-Schützen, die einfach Freude an diesem Sport haben.» Wer sein Glück versuchen möchte, hat in Gossau die Möglichkeit, alle Disziplinen kennen zu lernen. Die Militär- und Sportschützen bieten das 300-m-Schiessen (Breitfeld) an, die Sportschützen auch Luftgewehr und Luftpistole (Anlage Buchenwald), Kleinkaliber (Anlage Espel) sowie Pistole (Breitfeld).

Traktanden

Ein Blick auf die Delegiertenversammlung-Traktandenliste zeigt, dass neben den traditionellen Geschäften die Aufnahme des Eidgenössischen Armbrustschützenverbandes in den Schiesssportverband zur Diskussion steht. Auf Interesse stossen dürften zudem die Informationen über nationale Anlässe (Eidgenössische), zum Projekt Ausbildungs- und Leistungszentrum sowie zur Revision des Reglements im Ressort Leistungssport. Mit 4 x Gold, 2 x Silber und 2 x Bronze an der WM in Lahti sowie je zwei zweiten und dritten EM-Rängen haben die Schweizer im Jahr 2002 gezeigt, dass sie weiterhin zur Weltspitze gehören. (uhu)

 

 
 

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