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Auch am Nationalfeiertag trainiert
07.08.2007 /
Kategorie: St.Galler Tagblatt
 
 
 
Inhalt:

 

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Die Gossauer Europameisterin Oriana Scheuss und ihr Verhältnis zu Sport und Tradition

Gossau. An den Europameisterschaften in Granada gewann sie Gold. Hinter dem Erfolg stecken viele Trainingsstunden der seit 20 Jahren aktiven Schützin. Feiertage wie der 1. August sind dazu willkommene Gelegenheiten.

urs huwyler

Freude herrschte bei der Gossauer Schützin Oriana Scheuss, als sie mit ihren beiden Gossauer Vereinskolleginnen Andrea Brühlmann (Winden) und Sybille Eberle (Sirnach) zuoberst auf dem Podest stand. Die Schweizer Nationalhymne wurde zu ihren Ehren gespielt. Das Klubtrio hatte Gold an der Europameisterschaft in Andalusien ausserhalb von Granada gewonnen. «Die Emotionen in einem solchen Moment sind intensiv. Irgendwie sind das Gefühl und der Stolz, Schweizerin zu sein, dann stärker», erzählt die bei der St. Galler Kantonalbank Angestellte Olympia-Teilnehmerin von Sydney 2000. Schmunzelnd fügt sie an, es sei auch nicht alltäglich, dass wegen ihr die Hymne gespielt werde. Phasenweise habe sie die russische oder deutsche Nationalhymne fast besser gekannt . . .

Intensiver Trainingsaufwand

Bei Schützen, davon wird in der breiten Öffentlichkeit zumindest ausgegangen, dürften die Heimatverbundenheit und die Tradition ohnehin eine zentralere Rolle spielen als in andern Sportarten. Schliesslich handelt es sich um einen Volkssport, bei dem am Feldschiessen – dem grössten Schützenfest der Welt – über 140 000 Eidgenossen und Eidgenossinnen zum Gewehr oder zur Pistole greifen. Oriana Scheuss relativiert solche weitverbreiteten Vorurteile. «Ich bin weder militärisch aktiv noch schiesse ich wegen des Vaterlandes, sondern ich betreibe einen Sport, der mir sehr viel abverlangt. Früher war ich aktive Fussballerin, nun Schützin.»

Der Spitzensport der Gossauerin erfordert einen hohen Trainingsaufwand. Am Vorabend des Nationalfeiertags trainierte die Sportschützin bis 21.15 Uhr; am 1. August war am Morgen eine Stunde Fitness angesagt, am Nachmittag eine Stunde Techniktraining. «Als Amateursportlerin muss ich solche Feiertag-Gelegenheiten ausnutzen. Ich bin deswegen hoffentlich keine schlechtere Schweizerin», sagt die 35-Jährige. Ihre persönlichen Rekorde illustrieren, dass sie sich als Sportlerin bezeichnen darf: Mit dem Luftgewehr (10 m) liegt die Bestleistung bei 398 (Maximum: 400), mit dem Kleinkaliber-Gewehr bei 597 (600) und über 300 m bei 20 Schüssen liegend/stehend/kniend bei 589 (600).

Gefährdung im Alltag

Als Sportschützin wird sie genauso wie ihre Nationalkader- Kollegen und -Kolleginnen mit der aktuellen Diskussion über die Gefährdung durch (Militär-)Waffen konfrontiert. «Es gab eine Zeit, da sagte ich öffentlich gar nicht mehr, ich sei Schützin, weil ich nicht wusste, wie die Leute darauf reagieren. Heute bin ich überzeugt, dass speziell wir Kader-Athletinnen und -Athleten dazu stehen und unsere Meinung nach aussen vertreten müssen. Wir sind Sportler.» Was sie am Schiesssport fasziniere, seien die Zusammenhänge zwischen Psyche und Körper. Diese Auseinandersetzung habe nichts mit irgendwelchen Rambo-Gefühlen zu tun.

Oriana Scheuss ist die einzige Schweizerin, die sowohl in einer olympischen (Bronze 50 m Team) als auch nicht olympischen Disziplin (Gold 300 m Team, Silber Einzel) zumindest eine Medaille gewonnen hat. «Viele Leute», fügt sie an, «sehen noch immer nur die Sturmgewehre und erinnern sich an ihren Militärdienst oder ans Obligatorische.» Dies seien aber zwei verschiedene Paar Schuhe. «Ich bin Leistungssportlerin mit allen Konsequenzen, nehme viel auf mich, um international mithalten zu können. Schiessen ist bei Swiss Olympic wie etwa Reiten, Tennis, Ski Alpin, Rad, Snowboard, Turnen oder OL auf der obersten Stufe eingeteilt.»

Kaum Unfälle

Im Übrigen, fügt die seit 20 Jahren aktive Schützin an, sei es nicht negativ, einen Volkssport zu betreiben. Bei den Schwingern habe die Tradition durchaus ihren Platz, und die sportliche Leistung der Spitzenleute werde anerkannt. «Die Gefahr, dass etwas passiert, ist bei uns sicher nicht grösser. Unfälle im Schiesssport gibt es kaum, weil die Leute geschult werden, wie sie mit dem Sportgerät umgehen müssen.» Die Verletzungsgefahr sei damit äusserst klein. Hat der 1. August also für eine Schützin keine besondere Bedeutung? «Doch», sagt Oriana Scheuss, «die gleiche wie für die andern Schweizerinnen und Schweizer.»

 
 

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