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Wenn der Sport zur Alltagsarbeit wird
22.06.2004 /
Kategorie: St.Galler Tagblatt
 
 
 
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Gewehrschütze Marcel Bürge aus Lütisburg hat sich beim Weltcup in Mailand für die Olympischen Spiele qualifiziert

Mailand/Lütisburg. Erstmals in seiner Karriere wird der 32-jährige Lütisburger Gewehrschütze Marcel Bürge Mitte August in Athen an Olympischen Spielen an den Start gehen dürfen. Allmählich stellt sich beim dreifachen Weltmeister Vorfreude auf die Olympiade ein.

Urs Huwyler/Mailand

Nach dem letzten Weltcupeinsatz der Saison schien es, als hätte Marcel Bürge in Mailand wie zwei Tage zuvor seine Gossauer Klubkollegin Oriana Scheuss die Olympia-Qualifikation im letzten Moment ‹vergeigt›. Der Lütisburger strahlte beim Verlassen des Standes nicht jene Freude aus, die nach erfolgreicher Qualifikation normalerweise zu sehen ist. «Ich wollte primär einen guten Wettkampf zeigen. Dies ist mir nicht gelungen und darüber ärger ich mich. Woran es gelegen hat? Die Analyse wird es zeigen.»

Am Gelingen gezweifelt

Eigentlich stand der dreifache Weltmeister schon seit Wochen als Olympia-Teilnehmer fest. Er hatte sich in Bangkok und Athen deutlich vor seinen Olympia-Konkurrenten Daniel Burger und Philippe von Känel klassiert. Weil nur die beiden besten von drei Weltcuprängen für die Selektion zählten, hätte Marcel Bürge in Mailand (35., wiederum bester Schweizer) nicht an den Start gehen müssen. «Trotzdem war», erzählt der 32-jährige Toggenburger, «plötzlich der Qualifikations-Druck wieder da und es kamen sogar leise Zweifel auf, ob ich es wohl schaffen würde. Doch allmählich drückt die Freude über die erste Olympia-Teilnahme durch.»

Extrem harte Vorarbeit

Die Gründe, weshalb dem aktuellen 300m-Team-Europameister, der sich vor wenigen Tagen beim EC Suisse in Thun für den 300m-Europacupfinal zu qualifizieren vermochte, mit dem Kleinkaliber-Gewehr (50m) nicht nach Wunsch läuft, scheinen vielfältig. «Die Gedanken an die Olympischen Spiele sind irgendwie immer präsent. Jeder weiss, dass man extrem hart und konsequent trainieren muss, um sich qualifizieren zu können. Damit wird der Sport fast schon zur harten Alltagsarbeit und die Freude, aber auch die innere Spannung gehen teilweise etwas verloren. Auch in Mailand habe ich das Kribbeln im Bauch kaum gespürt», analysiert der beim Bütschwiler Heinrich Bleiker angestellte Halbprofi.

Schwieriges Umfeld

Zudem ist Marcel Bürge auf einem Leistungsniveau angelangt, auf dem Fortschritte nur noch dank Detailarbeit möglich sind. Die Entwicklung im Schweizer Schiesssport lässt dies teilweise nicht zu, weil sich Nationaltrainer Anton Belak um eine Vielzahl von Kaderathleten kümmern muss und sich nicht wie bei der ausländischen Konkurrenz (mehrheitlich Profitum) auf die Topleute konzentrieren kann. In der Abteilung Leistungssport des Verbandes (SSV) ist Mann sich dessen bewusst. «Uns sollten manchmal zwei Tage zur Verfügung stehen, um ein Problem finden und lösen zu können. Diese Zeit fehlt teilweise, weil Anton Belak mit andern Teams an ausländischen Wettkämpfen unterwegs ist», hat der Weltschütze des Jahres 2002 festgestellt.

Für viele nur ein Traum

Im Hinblick auf Athen soll sich der Chefcoach nun wieder vermehrt um Marcel Bürge und Gaby Bühlmann kümmern können. «Es geht während der nächsten zwei Monate nun nicht mehr darum, das Basistraining zu forcieren, sondern wir müssen wieder die nötige Energie zwischen Trainer und Athlet aufbauen. Dann werden auch die Resultate wieder besser. Und, so vermute ich, wird der ganze Olympia-Rummel auch etwas auslösen und die zuletzt etwas vermisste positive Spannung auf einen Wettkampf hin aufbauen. Eine Olympia-Teilnahme ist bekanntlich für jeden Sportler ein Wunsch, der meist ein Traum bleibt.»

Die Freude kommt

Eine Stunde nach dem Weltcupeinsatz in Mailand beginnt bei Marcel Bürge die Vorfreude auf Athen durchzuschimmern. Das Ostschweizer Regionaljournal möchte mit dem Olympia-Teilnehmer, der kurz vor der Heimfahrt noch mit dem Schreiben von Ansichtskarten beschäftigt ist, ein Interview aufzeichnen. «Wie ist es dir gegangen?», fragen ausländische Journalisten den Schweizer beim Eintritt ins Pressebüro. «Nicht besonders, aber ich habe mich für die Olympischen Spiele qualifiziert», antwortet die Schweizer Nummer eins und nimmt die Gratulationen entgegen. Allmählich rückt der enttäuschende 35. Rang (1154 Punkte) in den Hintergrund und Olympia wird wieder zum beherrschenden Thema. Daran wird sich nichts mehr ändern, inzwischen zur Freude von Marcel Bürge, von dem jeder Schiesssportler die Qualifikation erwartet hatte. Vielleicht war der Druck grösser und leistungshemmender als es viel wahrhaben wollten.

 
 

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