35. Winterschiessen der Sportschützen Gossau auf dem St. Galler Breitfeld lockte 800 Schützen an
Es ist zu dieser Jahreszeit der grösste 300-Meter-Schiessanlass in der Region: das Winterschiessen der Gossauer Sportschützen. Für die Sportschützen ist es aber auch eine wichtige Einnahmequelle.
rudolf käser
Autoschilder aus Kantonen der ganzen Ostschweiz waren zu sehen. Auch aus Aargauer, Solothurner, Berner oder Zürcher Landesgegenden pilgerten Schützinnen und Schützen an den vergangenen beiden Samstagen in die Schiessanlage Breitfeld. Rund 800 Schiessbegeisterte nahmen eine der ersten Gelegenheiten wahr, über die 300-Meter-Gewehr-, die 50- und 25-Meter-Pistolen-Distanzen die Winterpause zu beenden.
Bei Schnee schwieriger
Vor der Schiessanlage und in der Schützenstube wird gefachsimpelt und gerätselt, was wohl noch besser hätte gemacht werden können. Da meinte eine ältere Schützin zu ihrem Gegenüber: «Du wolltest, dass ich schraube, aber das brauche ich nicht.» «Wieso auch? Du hast ja vier Zehner geschossen, das gelang mir nicht», sagte der andere Schütze anerkennend.
Einem Schützen gelang es sogar, von den zwölf Schüssen – nach drei Probeschüssen – zwölf Zehner zu erzielen. Die Verhältnisse seien am ersten Samstag etwas schwieriger gewesen, sagte OK-Präsident Hanspeter Rohner rückblickend. «Am ersten Tag lag Schnee, was die Sache zu einem richtigen Winterschiessen, aber nicht ganz einfach machte.»
Gegenbesuch abstatten
Der zweite Samstag bot den Schützinnen und Schützen jedoch hervorragende Wetterverhältnisse. Die Teilnehmer verschossen an beiden Tagen insgesamt über 12 000 Schuss Munition. Dass dieser Anlass seit 35 Jahren von den Sportschützen organisiert werde, habe den Grund, dass den Schützen eine frühe Wettkampfgelegenheit geboten werden könne. Zudem könnten die Sportschützen Einnahmen erwirtschaften, sagte Rohner. Er sowie 35 Helferinnen und Helfer hatten viel Arbeit zu verrichten, um einen reibungslosen Schiessbetrieb, eine funktionierende Festwirtschaft mit Lottomatch durchzuführen. Die Arbeit machte sich aber bezahlt. Denn gezählt werden konnten etwa 800 Schützinnen und Schützen. Dafür hat Rohner eine einfache Erklärung. «Unsere Vereinsmitglieder gehen immer öfter auch zu auswärtigen Schiessanlässen. Nun halten diese Veranstaltungsorte Gegenrecht und reisen ihrerseits mit Schützendelegationen zu uns.»
Kein Lärmproblem
Zu gewinnen gab es im Gossauerstich ein halbes Kilogramm Bienenhonig oder Kranzkarten, Barpeise und im Auszahlungsstich Barpreise. «Da wirst Du noch einiges an Geld erhalten», sagte der Schütze zur Schützin, die er wegen der vier Zehner bewundert. «Darüber habe ich mir noch nicht einmal Gedanken gemacht», entgegnete sie.
Keine grossen Gedanken haben sich die Organisatoren laut Hanspeter Rohner wegen des Lärms machen müssen. Die Schiesszeiten seien so angelegt gewesen, dass allfällige Lärmbelästigungen auf ein Minimum beschränkt gewesen seien. «Zudem erfahren wir wenig über Klagen.»
Sommerkurse
Am Montag, 10. März, findet der Informations- und Einschreibeabend über die Sommerkurse der Sportschützen Gossau statt. Im Angebot stehen neben dem klassischen Jungschützenkurs als militärischer Vorkurs auch die Disziplinen Standardgewehr 300 m, Sportpistole 25 m und Kleinkalibergewehr 50 m. Weitere Informationen auch unter www.sportschuetzengossau. ch.