Der Gossauer Sportschütze Marcel Bürge ist als dreifacher
Weltmeister in seinem Heimstand Espel in Gossau empfangen worden. Zu den
Gratulanten gehörte auch Gossaus Stadtpräsident.
urs Huwyler
gossau. Am letzten Tag der Schiesssport-Weltmeisterschaft in
München traf Routinier Marcel Bürge doppelt ins Schwarze: Er gewann mit
einer Weltklasseleistung 1182 (Maximum 1200) über 300 m den Titel im
Dreistellungsmatch 3 × 40 (40 Schüsse liegend, stehend, kniend) und
führte die Mannschaft zu Teamgold. Zusammen mit Rang eins im
Standardgewehr-Match (3 × 20) kehrte der aus Degersheim stammende, in
Lütisburg wohnhafte und für die Sportschützen Gossau schiessende
mehrfache Olympiateilnehmer (u.a. Neunter 2004 in Athen) in die Schweiz
zurück. Rund 2500 Athletinnen und Athleten aus 104 Nationen kämpften in
der bayrischen Metropole um Podestplätze, Marcel Bürge gehörte mit
dreimal Gold zu den Topleuten.
Feier im Schiessstand Espel: René Bürge (rechts) gratuliert seinem Bruder Marcel Bürge zu den WM-Medaillen. Bild: Gabriel Strässle
Halt in Gossau
Auf der Heimreise legte die weltmeisterliche Mannschaft mit Marcel
Bürge, Simon Beyeler, Beat Müller und Nationaltrainer Martin Landis beim
Gossauer Schiessstand Espel einen Stop ein und wurde von Gossaus
Stadtpräsident Alex Brühwiler, Nationalrat Jakob Büchler (Präsident St.
Gallischer Kantonalschützenverband), Norbert Thaler, Präsident IG Sport
Region Gossau, Joseph Dürr (Mitglied IG St. Galler Sportverbände),
Vereinspräsident Ivo Bernhardsgrütter und vor allem von Clubkolleginnen
und -kollegen empfangen, die teilweise den Triumph in München live vor
Ort mitverfolgt hatten. Der Stadtpräsident bekundete Respekt und Achtung
vor der sportlichen Leistung. «Gossau ist stolz auf Sie und freut sich
mit Ihnen. » Bürge beweise seit Jahren, dass er zu den Besten zähle im
Schiesssport. «Für einen Weltmeistertitel genügt es nicht, gut zu sein.
Hervorragende Leistungen sind nur in besonderen Momenten möglich, in
denen alles stimmt», sagte Brühwiler. Bürges Titel kämen nicht aus
heiterem Himmel, «vielmehr sind sie das Resultat von vielen Jahren
Begeisterung, Elan, Beharrlichkeit und der stetigen Bereitschaft, sich
messen zu lassen».
Heirat im September
Dass Marcel Bürge als «Weltschütze des Jahres 2002» – mit welchem
Gewehr auch immer – mehrheitlich ins Schwarze trifft, erstaunte
eigentlich niemanden wirklich. Aber dreimal Weltmeister wie 2002, dies
überraschte selbst die an der WM ohne Medaille gebliebene, ebenfalls für
Gossau startende Andrea Brühlmann. Mitte September landen sie gemeinsam
einen Volltreffer. Sie werden heiraten.
Mit Oriana Scheuss stand eine dritte Gossauerin an der
Weltmeisterschaft in München im Einsatz. Sie gab ihr erfolgreiches Début
als Assistenztrainerin, coachte im Final Annik Marguet, die im
olympischen Dreistellungsmatch Bronze und für die Schweizer den ersten
Startplatz für die Olympischen Spiele 2012 in London gewann.